Die von Kleinschmidt abgedruckten Texte sind höchst aufschlußreiche und authentische Dokumente über die Haltung der Kirche, auch der Bekennenden Kirche, gegenüber den religiösen Sozialisten. Eine blamable Chronik institutioneller Blindheit und insofern tatsächlich eine anschauliche Dokumentation der Richtigkeit des Satzes aus dem Darmstädter Wort des Bruderrates der Evangelischen Kirche in Deutschland vom 8. August 1947: „Das Bündnis der Kirche mit den das Alte und Herkömmliche konservierenden Mächten hat sich schwer an uns gerächt.“ Wolfgang Ullmann in: FREITAG



Da es nach der „Wende“ 1989/90 weithin, auch in den Kirchen, üblich war, sich von dem „Unrechtsstaat“ DDR möglichst weit zu distanzieren und solche, die sich hier „unbußfertig“ zeigten, ins Abseits zu manövrieren, schulden wir den Herausgebern und den die Drucklegung ermöglichenden Stellen (darunter das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst, zwei westdeutschen Landeskirchen und dem Oberbürgermeister von Darmstadt) Dank dafür, daß sie nach dem Rechtsgrundsatz handelten: Audietur et altera pars! Die hier veröffentlichten Texte bieten ein Stück DDR-Kirchengeschichte und kreisen letztlich um die Frage, warum überzeugte Christen sich zum Engagement in ihrem Staat DDR verpflichtet fühlten, so unterschiedlich auch ihre Begründungen sind. Walter Kreck in den WEISSENSEER BLATTERN



Die Lektüre des Buches macht Mut und gibt Hoffnung. Ja, es sind wirkliche Zeichen der Zeit, welche hier gesetzt werden. Besonders den areligiösen Linken empfehle ich die Lektüre der hier zusammengestellten Texte. Die im Buch vereinten Autoren wissen, daß die Menschheitsgeschichte entgegen momentanem Augenschein nicht so endet, wie die alte Mecklenburger Verfassung nach Spaßvogels Bericht begonnen haben soll: Es bleibt alles beim alten. Gerhard Winter in: BERINER DIALOG Hefte



Ein Buch ist auf dem Markt, das die Gemüter bereits heftig bewegt hat und den Ostberliner Theologen und Europaabgeordneten Wolfgang Ullmann sogar um, seine akademische Kontenance brachte und zu peinlichen Anwürfen provozierte.. [...] Es ist das große Verdienst der Herausgeber, in dem vorliegenden Band eine Lektüre zusammengestellt zu haben, die die kirchliche Linke in der DDR in ihrer Breite und Spezifik und zudem ganz authentisch zu Worte kommen läßt. Dadurch wird diese Publikation zugleich zu einer Informationsquelle, an der niemand vorübergehen sollte, der sich ein Bild über die Kirche in der DDR nicht nur von der herrschenden Kirchengeschichtsschreibung vorgeben lassen will.

Apropos Bild, die einzige, aber nicht ganz unerhebliche Fehlleistung der Herausgeber sieht der Leser und vor ihm schon der Käufer auf den ersten Blick: ein ästhetisch wirklich schreckliches und theologisch überaus abstoßendes Umschlagbild, ein Gemälde von Niels Stenbock-Fermor aus dem Jahre 1936 – mit Karl Kleinschmidt in der Rolle eines hehren Christus-Schwertträgers. Man sollte das Buch dennoch unbedingt kaufen! Dieter Kraft in: Unsere Zeit, vom 19. März 1999, S.9